Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Dresden: Gewässer schützen mit Poesie

Kategorie:
Themen: |
Autor: Jonas Völker

Läuft gut: Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden, kann sich über eine gelungene Kampagne freuen

Die Aktion gegen die Entsorgung von Feuchttüchern, Medikamentenresten und anderem Müll über die Toilette endete mit einer Prämierung der besten Reime zum Tag des Wassers am 22. März. gwf Wasser|Abwasser sprach mit Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden (SEDD) und Prokuristin der GELSENWASSER AG, über die Kampagne und wie es nach dem profan-poetischen Auftakt weitergeht.
Auf Ihrer Seite www.kein-muell-ins-klo.de zeigt Kanalarbeiter Erwin, was nicht in die Kanalisation gehört. Viele Dresdner haben sich mit eigenen Versen am „Reimscheißer-Wettbewerb“ beteiligt. Die Kampagne geht insgesamt über drei Jahre. Läuft gut?
Ja, erstaunlich gut. Es war zugegebenermaßen eine etwas geschmäcklerische Frage. Ich habe am Anfang ein bisschen geschluckt und gedacht, das kann auch voll nach hinten losgehen. Als wir die Entwürfe in unserer Führungsebene vorstellten, war das Echo gespalten. Alle haben gefeixt und gekichert und gleichzeitig gezögert: Können wir so frech und derb an die Öffentlichkeit gehen?
Sie haben sich für ja entschieden.
Klar, und das war die richtige Entscheidung. Die Medien haben es genauso wahrgenommen wie gewünscht: Provokant, witzig, ein Balanceakt an der Grenze. Aber das Ziel ist erreicht. Wir waren in aller Munde, an diesem Reimscheißer-Wettbewerb nahmen insgesamt über 400 Menschen teil. Wir erhielten kleine Gedichte und manchmal sogar ganze Balladen von witzig bis nachdenklich. Auf verschiedenen städtischen Treffen und Empfängen wurde ich direkt angesprochen, immer augenzwinkernd und mit Aha-Effekt. Wir haben die Beiträge wöchentlich prämiert und zum Tag des Wassers am 22. März drei Hauptpreise vergeben. Verhaltensänderungen vollziehen sich jedoch nicht schon nach einer dreimonatigen Kampagne. Unser Anspruch muss deshalb sein, das Thema längerfristig mit unterschiedlichen Stilmitteln fortzusetzen.
Wie geht es weiter?
Was in die Toilette gehört und was nicht und welche Folgen falsches Verhalten hat, werden wir auch über Schulen transportieren als Projekttag oder als Thema in unserem Schülerlabor „Aquamundi“. Wir werden mit Beteiligten wie Ärzten oder den Apothekern lokal in den Dialog treten. Eine analoge Kommunikation erfolgt auf Bundesebene auch über unsere Verbände wie den BDEW sowie als Stakeholder-Dialog gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium zum Thema Mikroschadstoffe. Ich bin mir sicher, auf Verständnis und auf eine gewisse Bereitschaft zur Veränderung zu treffen. All das braucht jedoch Zeit. Ich bin gespannt, zu sehen, wo wir dann in zwei, drei Jahren stehen und ob wir es schaffen, mit immer neuen Stilmitteln dieselben Fakten zu verkaufen.
Ist es so, dass man Bürger, die noch die DDR miterlebt haben, besonders vorsichtig adressieren muss, wenn es um pädagogische Kampagnen zur Verhaltensänderung geht?
Aufgesetzte Besserwisserei ist nicht nur im Osten unbeliebt. Darum haben wir den erhobenen pädagogischen Zeigefinger weggelassen und bewusst provokant und frech für unser Anliegen geworben. Ich freue mich über den bisherigen Erfolg.
Dass es gut ankommt, ist wichtig, aber erst einmal nur die halbe Miete. Was wäre für Sie ein wünschenswerter Erfolg der Kampagne am Ende?
Messbar wird etwa das Thema Restmüll sein. Wir haben in den letzten sechs Jahren, 2010 bis 2016, eine Steigerung von 1.800 auf 2.700 Tonnen Sieb- und Rechengut. Ein kleiner Teil davon erklärt sich durch das Bevölkerungswachstum. Aber den weitaus größten Teil machen Feuchttücher aus. Feuchttücher, die sich nicht auflösen, die unsere Pumpen verstopfen und zu erheblichen Reparaturaufwendungen und natürlich auch Entsorgungskosten führen sowie zu höherem Energieverbrauch. Das macht in Summe pro Jahr mehr als 100.000 Euro aus. Ein Erfolg wäre bereits, wenn die Restmülltonnage nicht weiter anwächst! Das Thema Medikamentenrückstände ist dagegen in dieser kurzen Zeit viel schwieriger zu messen. So schnell reagieren die Systeme nicht. Umso wichtiger ist jedoch, dass wir heute sensibilisieren.
Lesen Sie das ausführliche Exklusiv-Interview mit Gunda Röstel über Mikroschadstoffe und Klärschlammverordnung, über europäischen Gewässerschutz und die nahezu energieautarke Kläranlage Dresden-Kaditz in der aktuellen Ausgabe der gwf Wasser|Abwasser, die am 20. April erscheint.  

Das könnte Sie auch interessieren:

Passende Firmen zum Thema:

Weber-Ingenieure GmbH

Branchen: Beratende Ingenieure
Themen: Netze | Abwasserbehandlung

Abwasserbehandlung, Baumanagement, Infrastruktur und Stadtentwässerung, Ingenieurbau, Konversion und Abfall, Technische Ausrüstung, Wasserbau,

WEHRLE-WERK AG

Thema: Abwasserbehandlung

Mit den drei Geschäftsbereichen Energietechnik, Umwelttechnik, Fertigung und mehreren internationalen Tochtergesellschaften und Partnern entwickelt, plant, liefert und betreibt WEHRLE Anlagen und Komponenten zur Energieerzeugung aus Verbrennungsprozessen, Klärschlammverbrennung zur

SUMA Rührtechnik GmbH

Thema: Abwasserbehandlung

Seit 1957 entwickelt und produziert SUMA Rührwerke für eine Vielzahl von Anwendungen und Branchen. Aufbauend auf unseren Wurzeln im Agrarsektor haben wir uns zu einem Anbieter von Rührtechnik für den Wasser- und Abwasserbereich, Biogas und viele weitere Industriebereiche entwickelt. In den

Publikationen

10. Münchner Abwassertag

10. Münchner Abwassertag

Autor: Günter Arndt
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2015

Als Gegenstück zu den Magdeburger Abwassertagen der HACH LANGE GmbH wurde speziell für die Kunden in Süddeutschland der Abwassertag in München-Unterhaching eingeführt, der am 20. November 2014 inzwischen zum 10. Mal erfolgreich durchgeführt ...

Zum Produkt

Konzept zur Aufbereitung tropischer Oberflächenwässer zu Trinkwasser am Beispiel von Brasília DF, Brasilien

Konzept zur Aufbereitung tropischer Oberflächenwässer zu Trinkwasser am Beispiel von Brasília DF, Brasilien

Autor: Ekaterina Vasyukova / Irene Slavik / Wolfgang Uhl / Fuad Braga / Claudia Simões / Tânia Baylão / Klaus Neder
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2015

Für die Abschätzung möglicher Strategien zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen bei der Trinkwasserversorgung der Hauptstadt Brasiliens, Brasília DF, fand eine Analyse der gegenwärtigen Wasserversorgungssituation statt. Daraus ...

Zum Produkt

Computersimulation von Biofilmanlagen mit feinblasiger Druck belüftung in der biologischen Abwasserbehandlung

Computersimulation von Biofilmanlagen mit feinblasiger Druck belüftung in der biologischen Abwasserbehandlung

Autor: Helmut Bulle / Andrea Straub / Wolfgang Triller
Themenbereich: gwf - Wasser|Abwasser
Erscheinungsjahr: 2015

Mithilfe der Computersimulation lassen sich in Ergänzung zu herkömmlichen statischen Auslegungsmethoden wichtige zusätzliche Informationen über den Betrieb von Anlagen zur biologischen Abwasserbehandlung gewinnen. Die verwendeten mathematischen ...

Zum Produkt

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03