In Paris, Sofia, Kopenhagen, Mailand und Berlin arbeiten Forscher am Wassermanagement der intelligenten Stadt. Das KWB, das gleichzeitig Initiator und Koordinator des Projekts ist, hat es am 5. September im CityLAB Berlin vorgestellt.
Auswirkungen Extremwetterereignisse auf Wassermengen und -qualität
Überflutete Straßen, unter Wasser stehende Keller und verschmutzte (Bade)Gewässer einerseits; anhaltende Trockenheit mit Ernteausfällen und überhitzten Innenstädten andererseits. Die Extreme im Wettergeschehen haben erhebliche Auswirkungen auf Wassermengen und -qualität, besonders in Metropolen. Die intelligente Erfassung und Verarbeitung von Daten können dabei helfen, Entwicklungen früher zu erkennen und besser zu managen. Schon heute erfassen Sensoren im Fluss Daten in Echtzeit; eine lernfähige Software macht daraus eine Prognose zur Wasserqualität; in einer Bade-App können sich die Berliner täglich über die erwartete Badegewässerqualität informieren. Ähnliche Tools sollen etwa künftig bei Starkregen auf Überflutungsflächen hinweisen.
Christian Rickerts, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sagt: „Berlin spielt im Bereich des digitalen Wassermanagements eine führende Rolle in Europa. Das Kompetenzzentrum Wasser und die Berliner Wasserbetrieben zeigen seit Jahren, wie Digitalisierung beim Wassermanagement, bei der Instandhaltung der Abwasserrohre oder bei der Beurteilung von Wasserqualität unserer Stadt helfen kann. Diese Erfolgsgeschichte schreiben wir heute international fort: Zusammen mit 24 Partnern aus zehn europäischen Städten macht das Verbundvorhaben Digital-Water.City die Wasserver- und -entsorgung noch effizienter – und leistet damit gleichzeitig einen Beitrag zum nachhaltigen Energie- und Ressourceneinsatz.“
Überwachung und Steuerung von Abwasserströmen im Kanalnetz
Neben der Information zur Badewasserqualität werden im Rahmen des Projekts weitere Vorhaben verfolgt wie die digitale Überwachung und Steuerung von Abwasserströmen im Kanalnetz. Die Daten dazu liefert ein dichtes Netz von einfachen kostengünstigen Temperatursonden. „Wenn es uns tatsächlich gelingt, über Temperaturmessungen die hydraulische Belastung in der Kanalisation besser als bisher zu bestimmen, könnten unerwünschte Überläufe der Mischwasserkanalisation viel effizienter vermieden werden. Dies wäre ein großer Gewinn für den Gewässerschutz“, betont Jörg Simon, Chef der Berliner Wasserbetriebe.
Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung, fasst zusammen: „Das große Verbundprojekt Digital-Water.City gibt uns die Möglichkeit, die Expertise, die das KWB vorhält, weiter auszubauen. Im Wassermanagement können wir exemplarisch zeigen, wie die Digitalisierung effiziente und nachhaltige öffentliche Infrastruktur ermöglicht.“
Quelle: KWB