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Virtuelles Kraftwerk, reale Erlöse

Kategorie:
Autor: Jonas Völker

Kooperieren in Sachen virtuelles Kraftwerk (v. l.): Gelsenwasser-Vorstand Dr.-Ing. Dirk Waider, Dr. Agnes Janda, verantwortlich für Abwasserprojekte bei Gelsenwasser, und Andreas Keil, Geschäftsführer e2m

Die Zusammenarbeit soll es ermöglichen, gemeinsam mit dem Leipziger Unternehmen Energy2market (e2m) die Flexibilität von Wasserwerken und Kläranlagen auf Kurzfrist-Strommärkten zu nutzen. Vor einem Jahr startete Gelsenwasser mit Energy2market eine strategische Partnerschaft bei der Regelenergievermarktung. Ziel der Partnerschaft war die Verbindung der Stärken der beiden Partner, der Prozess- und Branchenkenntnis von Gelsenwasser und der Erfahrung der e2m im Energiehandel und dem Betrieb virtueller Kraftwerke (VKW).

Emschergenossenschaft als neuer Partner

Gelsenwasser sammelt seitdem erste praktische Erfahrung bei Analyse, Vertragsabschluss, Präqualifikation und operativem Betrieb mit Kläranlagen der Stadtentwässerung Dresden und der hanseWasser Bremen. Einzelne Kläranlagen sind systematisch in die Flexibilitätsvermarktung gestartet und an das gemeinsame VKW angebunden worden. Nun konnte mit der Emschergenossenschaft einer der größten Kläranlagenbetreiber für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Sie bringt hervorragende Voraussetzungen mit, um mit dem Produkt „Regelenergie“ die eigene Bilanz von Energieeinkauf, Eigenerzeugung und -verbrauch zu optimieren. Die beiden Unternehmen schlossen Verträge zur Vermarktung von Minuten-, Sekundär- und Primärreserve.

Strom als Kostenfaktor

Das gemeinsame virtuelle Kraftwerk ist zurzeit das einzige der Branche, das Aggregate in die Primärregelvermarktung bringen kann. Diesen Vorteil wollen die Unternehmen gemeinsam nutzen und durch den Erfahrungsaustausch mit den unterschiedlichen Kläranlagenbetreibern auf der Plattform weiter ausbauen. Gelsenwasser und e2m verstehen sich dabei als Pioniere, die das Potenzial wasser- und abwasserwirtschaftlicher Anlagen für den Strommarkt nachhaltig nutzbar machen wollen. Kläranlagen gehören zu den größten kommunalen Stromverbrauchern, für die Strom vor allem ein Kostenfaktor ist, den es beständig zu senken gilt. Entsprechend nutzen deren Betreiber sehr aktiv alle klassischen Kosteneinsparoptionen, wie die Senkung des Energieverbrauchs, die Eigenstromerzeugung und den Abschluss günstiger Strombezugsverträge.

Einsparungen und Zusatzerlöse

Die Herausforderung bestand darin, ihnen zwei Dinge aufzuzeigen: Zum einen, dass auch im zielgerichteten Einsatz ihrer Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten signifikante Kosteneinsparungen möglich sind und dass über die Erbringung von Systemdienstleistungen sogar Zusatzerlöse erzielt werden können. Zum anderen, dass dies bei Kläranlagen mit geringem Aufwand benötigt und das Tagesgeschäft nicht beeinträchtigt. „Hierzu haben wir Pilotprojekte auf den Weg gebracht, an denen sich andere Betreiber orientieren können“, sagt Andreas Keil, Geschäftsführer der e2m. „Wir haben bewusst bei den Technikern vor Ort angesetzt. Die Ingenieure auf den Kläranlagen und Wasserwerken beweisen, dass das Produkt Regelenergie funktioniert. Sie kennen ihre Anlagen und wissen, welche Spielräume im Betrieb sinnvoll und sicher genutzt werden können. Bei deren Nutzung tasten wir uns gemeinsam Schritt für Schritt voran. Stück für Stück entsteht so ein Erfahrungsschatz und die nötige Routine,“ ergänzt Dr. Agnes Janda, bei Gelsenwasser verantwortlich für den Bereich der Abwasseranlagen.

Klare gesetzliche Regeln

Regelenergie ist kein spekulatives Handelsprodukt, sondern eine gesetzliche Systemdienstleitung, die der Stabilisierung der Netzfrequenz dient. Die Bedingungen der Teilnahme – im Sinne der technischen Eignung und der Einsatzzeiten sowie des Ausschreibungsvorgangs – unterliegen klaren gesetzlichen Regeln. Insofern passt diese Leistung hervorragend zur kommunalen Daseinsvorsorge der Wasserver- und Abwasserentsorgung.

Regelenergie ist nur der Anfang

Nach der erfolgreichen Einbindung der Kläranlagen in das Regelenergieregime folgen nun die nächsten Schritte. „Nachdem die Betreiber die gute Erfahrung gesammelt haben, dass sporadische und geringfügige Eingriffe in die Fahrweise ihrer Anlagen problemlos in den Tagesbetrieb integriert werden können, gehen wir nun zum zielgerichteten Einsatz der Eigenerzeugung und wichtiger Verbraucher über“, erklärt Dr. Agnes Janda. „Auf diese Weise erhöhen wir die Wertschöpfung für die Betreiber systematisch weiter.“ Dass jedoch auch dieser Schritt mit erheblichem Informations- und Überzeugungsaufwand verbunden ist, daraus macht Andreas Keil keinen Hehl. So weist er darauf hin, dass die meisten Betreiber sich künftig von liebgewordenen, klassischen Vollstromverträgen trennen müssten, um die Vorteile zu nutzen. Doch auch hierfür hätten Gelsenwasser und e2m bereits maßgeschneiderte Produkte.

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