Für den Hauptpreis, den AQUA AWARD 2017, waren das Projekt KURAS, der Flussbad e.V., der WABAU und PAUL the Waterbackpack nominiert. Als Gewinner ging der Wasserrucksack PAUL hervor. Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen von der Universität Kassel nahm den Preis entgegen.
Tragbare Wasserfiltereinheit
PAUL steht für „Portable Aqua Unit for Lifesaving“. PAUL ist eine tragbare Wasserfiltereinheit zum Einsatz in Not- und Katastrophensituationen. Entwickelt am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität Kassel, versorgt er Menschen mit sauberem Wasser. Die Anlage ist für den Fall gedacht, wenn aufwendigere Techniken samt Personal nicht oder nicht schnell genug die Hilfsbedürftigen erreichen können. PAUL wiegt rund 23 kg und bereitet 1.200 Liter Wasser pro Tag auf, ohne Energie, Chemikalien, Wartung und ohne geschultes Bedienpersonal. 400 Menschen können sich selbst helfen, vier einfache Piktogramme ermöglichen dies selbst Analphabeten.
1200 Pauls weltweit
Herzstück von PAUL ist ein Membranfilter (Oberfläche: 10 m²; Porenweite: 40 nm), der hydrostatisch betrieben wird. Krankheitserreger wie Bakterien werden wirksam aus dem Wasser herausgefiltert. Die Standzeit der Membran beträgt ca. 10 Jahre, sodass neben dem akuten Katastropheneinsatz auch eine wirtschaftliche Langzeitversorgung mit trinkbarem Wasser möglich ist. Während dieser Zeit kann der Wasserrucksack im Dauerbetrieb mit gelegentlichem Entleeren/Abspülen/Reinigen der Membran eingesetzt werden. Erstmals zum Einsatz kam PAUL nach dem Erdbeben in Chile Anfang 2010. Mittlerweile sind über 1200 Wasserrucksäcke im weltweiten Einsatz, unter anderem in Pakistan, Haiti, Vietnam, Thailand und Kenia.
Bachelorarbeit über Aktivkohle
Für den Nachwuchspreis, den AQUA SCIENCE AWARD 2017, waren mehrere Studenten der Technischen Universität Berlin nominiert. Der Gewinner des AQUA SCIENCE AWARD 2017 war Stefan Dittmar. Er entwickelte im Zuge seiner Bachelorarbeit ein Testsystem für Aktivkohle zur Entfernung von organischen Spurenstoffen. Seine Arbeit wurde von der Jury als besonders bemerkenswert erachtet.
Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
Die Jury bestand aus Vertretern der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, der IHK Berlin, den Berliner Wasserbetrieben, dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin, der Beuth Hochschule, der Technischen Universität Berlin und einem Industrievertreter aus der Berlin-Brandenburger Wasserbranche.
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