Damit eine Volksinitiative auf Bundesebene zustande kommt, müssen innerhalb von 18 Monaten 100.000 Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt werden. Ist das erreicht, kann schließlich das gesamte Schweizer Stimmvolk an der Urne zur entsprechenden Vorlage Stellung nehmen. Die zum Weltwassertag am 22. März 2017 gestartete Initiative hat in nur fünf Monaten bereits 70.000 Unterschriften gesammelt.
Gegen Pestizide und Antibiotika
Die Initiative, die unter anderem von Greenpeace unterstützt wird, will Agrarsubventionen an Bedingungen knüpfen. So soll es Direktzahlungen für Landwirte nur noch geben, wenn sie pestizidfrei produzieren, nicht mehr Tiere halten, als sie mit ihrem Betrieb selbst ernähren können und Antibiotika nicht prophylaktisch einsetzen. Damit soll eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden. Man sei mit den bislang 70.000 Unterstützern nun bereits auf der Zielgeraden, melden die Initianten. Sie beklagen hohe Futtermittelimporte, eine zunehmend bodenunabhängige Tierproduktion, die nicht ohne präventiven Antibiotikaeinsatz auskomme sowie einen hohen Pestizideinsatz. Kaum ein anderes Land versprühe in der Landwirtschaft so viele Pestizide wie die Schweiz. In einer Pressemitteilung erklären die Organisatoren: „Pro Jahr landen über 2.000 Tonnen der Giftstoffe auf unseren Feldern – dies, obwohl der Bund bereits per 2005 den Pestizideinsatz auf 1500 Tonnen reduzieren wollte. Das Ziel wurde nie auch nur annähernd erreicht.“ Das schädige Wasserlebewesen, Insekten und die Bodenfauna. Die Gifte und ihre unzähligen Abbauprodukte würden im Boden, in den Gewässern, im Trinkwasser und in Lebensmitteln landen.„Nicht gegen die Bauern“
Die Organisatoren betonen, dass sich ihr Vorstoß nicht gegen die Bauern wende, sondern eintrete für eine nachhaltige, wirtschaftlich effiziente Nahrungsmittelproduktion und eine tatsächliche Ernährungssicherheit, die die natürlichen Produktionsgrundlagen erhält und sauberes, gesundes Trinkwasser auch für die Zukunft sichert. Mit der Umsetzung ihrer Forderungen würden Bauernfamilien, die nachhaltig wirtschaften, endlich die notwendige Unterstützung erhalten.