Heute gilt Smart City als das neue Paradigma für die Stadtentwicklung. Die smarte Stadt wird automatisch als die nachhaltige Stadt eingestuft. So können beispielsweise über eine intelligente Verkehrslenkung Energieverbrauch, Flächennutzung, Logistik und private Mobilität optimiert werden. Durch die Vernetzung von allem mit allem werden Raumbeobachtung sowie Stoff- und Energieströme in der Stadt in Echtzeit erfolgen und städtische Ressourcen effizienter erfasst und verwaltet werden.
Mehr oder weniger Teilhabe?
Trotz der vielen Smart City-Visionen bleibt eine Vielzahl von Fragen, die auf einem Fachgespräch der in der Normung tätigen Umweltverbände am 23. Oktober in Köln diskutiert werden sollen, beispielsweise: Wer wird in der smarten City die Entscheidungen treffen? Geben wir in der „Schlauen Stadt“ unsere Entscheidungskompetenzen an Technologien ab und an die Firmen, die die Algorithmen entwickeln und beherrschen? Wird mit dem Internet der Dinge und der damit verbundenen Erfassung, Sammlung und Auswertung praktisch aller unserer Daten die demokratische Teilhabe an der Stadtpolitik unterminiert – oder im Gegenteil sogar gefördert? Kann die Smart City tatsächlich ein Mehr an Bürgerbeteiligung gewährleisten – oder ist sie nur ein Steuerungselement für die Stadtverwaltung? Worauf müssen die verschiedenen ISO-Normungsverfahren zu Smart City ausgerichtet werden, damit es künftig nicht nur um Technikoptimierung geht?
Unliebsame Überraschungen durch Wasser 4.0?
Diese Fragen und noch viele mehr sollen auch am Beispiel der Siedlungswasserwirtschaft erörtert werden. Smart Water und Wasser 4.0 elektrisieren die Branche. Aber kann die alles erfassende Digitalisierung in den Wasser- und Abwasserbetrieben auch zu „disruptiven“ Entwicklungen führen, die nicht nur für die Unternehmen, sondern letztlich auch für die Wasserkunden unliebsame Überraschungen mit sich bringen werden? Die Veranstaltung richtet sich an Gemeinderäte, an die Mitarbeiter von Kommunen, die schon smart sind oder es noch werden wollen sowie an Engagierte aus den Umweltverbänden. Und selbstverständlich sind auch Mitarbeiter aus smart-city-affinen Unternehmen, Start-ups und Wasser- und Abwasserbetrieben willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Weitere Infos hier oder per E-Mail an marion.hasper@bund.net.